ZF verkauft ADAS-Geschäft an Harman – Fokussierung auf das Kerngeschäft
ZF Friedrichshafen trennt sich von seiner Pkw-Fahrerassistenzsparte (ADAS) und verkauft diese an Harman International, eine Tochter von Samsung Electronics. Der Unternehmenswert der Transaktion liegt bei rund 1,5 Milliarden Euro. Der Abschluss wird – vorbehaltlich kartellrechtlicher Genehmigungen – für 2026 erwartet.
Mit dem Verkauf verfolgt ZF eine klare strategische Neuausrichtung. Angesichts hoher Investitionen, steigender Kosten und eines schwierigen Marktumfelds will sich der Zulieferer stärker auf profitablere Kernbereiche wie Fahrwerk, Antriebssysteme und Nutzfahrzeugtechnik konzentrieren. Gleichzeitig soll der Erlös zur Entlastung der Bilanz beitragen.
Zum verkauften Geschäft gehören unter anderem Kameras, Radar, Steuergeräte und Softwarelösungen für moderne Fahrerassistenzfunktionen. Rund 3.700 Beschäftigte wechseln im Zuge der Übernahme zu Harman. Bereiche wie ADAS-Lösungen für Nutzfahrzeuge sowie sicherheitsrelevante Fahrwerks- und Bremssysteme verbleiben bei ZF.
Für Harman ist der Zukauf ein strategischer Schritt über das klassische Audio- und Infotainmentgeschäft hinaus. Das Unternehmen stärkt damit seine Position im Bereich software-definierter Fahrzeuge und kann Assistenzsysteme künftig enger mit digitalen Cockpit- und Vernetzungslösungen kombinieren.
Der Deal unterstreicht den Strukturwandel in der Automobilzulieferindustrie: Viele Unternehmen verschlanken ihre Portfolios, um sich in einem von Elektrifizierung, Automatisierung und Kostendruck geprägten Markt langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen.
Bild: ZF
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