Tesla erhöht Preise für Model S und X
Tesla hat die Preise für seine Premium-Modelle Model S und Model X erheblich erhöht. Seit Freitag kostet das Model S in der Basisvariante mit Dual-Motor-Allradantrieb nun 109.990 Euro statt bisher 92.990 Euro – ein Anstieg um 17.000 Euro oder 18 Prozent. Die leistungsstärkere Plaid-Version verteuerte sich um 11 Prozent von 107.990 Euro auf 119.990 Euro. Ähnliche Preiserhöhungen gab es auch beim Model X.
Als mögliche Kompensation hat Tesla für alle Model-S- und Model-X-Käufe ab dem 6. Februar das kostenlose Supercharging wieder eingeführt. Die kostenlose Nutzung der Schnellladestationen ist jedoch an die Fahrgestellnummer des Fahrzeugs und den Erstbesitzer gebunden, was bedeutet, dass sie bei einem Weiterverkauf nicht auf den neuen Eigentümer übertragbar ist.
Modellhistorie und technische Weiterentwicklungen
Das Model S war nach dem Roadster das zweite Elektroauto von Tesla und kam bereits 2012 auf den Markt. Ende 2021 erhielt das Fahrzeug eine umfassende technische Aufwertung, inklusive eines leichten Facelifts. Die ursprünglich angekündigte Plaid+-Version wurde jedoch nie veröffentlicht. Die leistungsstarke Plaid-Variante mit drei Motoren war zunächst nur in den USA erhältlich und wurde erst im August 2022 auch in Deutschland verfügbar. Die reguläre Allradvariante mit zwei Motoren wurde hierzulande erst Anfang 2023 in den Konfigurator aufgenommen.
Antrieb, Akku und Ladeleistung
Das Model S ist mit zwei verschiedenen Antriebsvarianten erhältlich:
- Dual-Motor-Allradantrieb mit zwei 252-kW-Motoren (Gesamtleistung etwas unter der Summe der Motorleistungen).
- Plaid-Version mit drei Motoren (einer vorne, zwei hinten) und einer Systemleistung von 750 kW, wobei die kombinierte Motorleistung eigentlich 932 kW beträgt.
Tesla gibt offiziell keine Kapazität der Batterien an, aber laut EV-Database verfügen beide Varianten über eine Nickel-Cobalt-Aluminium-Batterie (NCA) mit einer Nettokapazität von etwa 95 kWh. Die Batteriezellen werden von Panasonic produziert, haben das Format 1865 (18 mm Durchmesser, 65 mm Länge) und sind in fünf Modulen mit insgesamt 7.920 Zellen angeordnet.
Mit einer geschätzten Reichweite von bis zu 723 km (bei 19-Zoll-Felgen) zählt das Model S zu den Elektroautos mit der größten Reichweite. Die offiziellen Zertifizierungen beziehen sich allerdings nur auf die Version mit aufpreispflichtigen 21-Zoll-Felgen.
Beim Laden zeigt das Model S ebenfalls hohe Werte:
- Wechselstrom (AC): Maximal 11 kW Ladeleistung.
- Gleichstrom (DC): Bis zu 250 kW am Tesla-Supercharger.
Laut Tests kann das Model S tatsächlich diese 250 kW Ladeleistung erreichen. Ein Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent dauert rund 30 Minuten. Die Ladegeschwindigkeit liegt bei etwa 2,2 kWh pro Minute, was eine sehr gute Effizienz darstellt. Beim Nachladen von Reichweite erreicht das Model S mit 19-Zoll-Felgen bis zu 16,9 km pro Minute.
Innenraum und Bedienung
Das Interieur des Model S ist bewusst minimalistisch gehalten. Tesla verzichtet weitgehend auf physische Tasten; nahezu alle Funktionen werden über den zentralen, horizontal eingebauten Touchscreen gesteuert. Dies betrifft sogar die Wahl des Fahrmodus (D oder R), die über den Bildschirm erfolgt. Blinker werden über Knöpfe am Lenkrad aktiviert. Ein weiteres ungewöhnliches Feature ist die Wahlmöglichkeit zwischen einem klassischen Lenkrad und einem sogenannten „Steuerhorn“ (Yoke), das gegen einen Aufpreis von 1.000 Euro erhältlich ist. Diese Designentscheidung hat polarisiert, da das Yoke-Lenkrad eine Eingewöhnungszeit erfordert und nicht von allen Fahrern als praktisch empfunden wird.
Fazit
Mit den jüngsten Preiserhöhungen hat Tesla das Model S und Model X deutlich verteuert, möglicherweise um die Margen zu verbessern oder die Nachfrage zu steuern. Gleichzeitig wird das kostenlose Supercharging als Kaufanreiz eingeführt, allerdings nur für den Erstbesitzer. Technisch bleibt das Model S eines der fortschrittlichsten Elektroautos mit hoher Reichweite, schneller Ladeleistung und einem innovativen Innenraumdesign.
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