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Mobileye präsentiert Chip zur Fahrer- und Verkehrsüberwachung

Der israelische Technologiekonzern Mobileye hat einen neuen Chip vorgestellt, der erstmals die gleichzeitige Überwachung von Fahrer und Verkehrsumfeld ermöglicht. Damit verbindet das Unternehmen zwei bisher getrennte Welten auf einem einzigen System-on-Chip (SoC): die Innenraumüberwachung des Fahrers und die Analyse der Verkehrssituation vor dem Fahrzeug.

Bislang wurden für diese Aufgaben meist separate Systeme eingesetzt – etwa eine Kamera zur Fahrerbeobachtung und ein weiteres Sensorsystem zur Erkennung von Fahrbahnmarkierungen, Fahrzeugen und Fußgängern. Der neue Ansatz von Mobileye vereint beide Funktionen in einem einzigen Chip. Das spart nicht nur Kosten und Platz, sondern erhöht auch die Effizienz und Sicherheit, insbesondere bei teilautomatisierten Fahrfunktionen nach SAE-Level 2+ oder 3.

Das System erkennt u.a. , wenn der Fahrer abgelenkt ist oder den Blick nicht auf die Straße richtet, und kann in kritischen Momenten schneller warnen oder eingreifen – etwa beim Wechsel in eine komplexere Verkehrssituation, in der erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich ist. Durch die Kombination der beiden Überwachungsebenen entsteht eine Art „vernetztes Sicherheitsnetz“, das besser einschätzen kann, wann das Fahrzeug die Kontrolle übernehmen oder den Fahrer gezielt zurück ins Geschehen holen muss.

Technologisch basiert der neue Chip auf der bewährten EyeQ-Plattform von Mobileye, die bereits in über 190 Millionen Fahrzeugen weltweit zum Einsatz kommt. Ergänzt wird sie durch Mobileyes eigene Kartierungs- und Lokalisierungstechnologie REM (Road Experience Management), die das System zusätzlich mit präzisen Umgebungsdaten versorgt. Die intelligente Vernetzung von Innenraum- und Umfeldinformationen gilt als ein zentraler Baustein für die nächste Generation des automatisierten Fahrens.

Der neue Chip ist vor allem für Fahrzeughersteller interessant, die den Übergang von klassischen Fahrerassistenzsystemen hin zu hochautomatisierten Fahrfunktionen gestalten wollen. Durch die Integration beider Systeme in eine einzige Hardwarelösung lassen sich nicht nur Entwicklungskosten senken, sondern auch die Komplexität der Elektronikarchitektur im Fahrzeug reduzieren – ein klarer Vorteil in einer Zeit, in der Automobilkonzerne verstärkt auf Zentralrechner-Architekturen setzen.

Ein genaues Datum für den Marktstart wurde zwar noch nicht genannt, doch es ist davon auszugehen, dass erste Fahrzeuge mit dem neuen Chip bereits in den kommenden Jahren auf die Straße kommen – insbesondere im Premiumsegment oder bei Modellen, die bereits auf Level 3 vorbereitet sind.

Mit dieser Entwicklung unterstreicht Mobileye einmal mehr seine Rolle als Technologieführer im Bereich des automatisierten Fahrens und zeigt, wie durch die intelligente Verknüpfung von Fahrerdaten und Umwelterkennung ein neuer Sicherheitsstandard entstehen kann.

Bild: MobilEye

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