Automatisiertes Fahren bei Mercedes mit türkisen Leuchten
Mercedes-Benz hat als erster Automobilhersteller in Deutschland eine bundesweit gültige Genehmigung erhalten, spezielle Markierungsleuchten für automatisiertes Fahren zu nutzen. Diese Ausnahmegenehmigung, die vorerst bis Juli 2028 befristet ist, ermöglicht die Erprobung neuer Lichtsignale zur Kennzeichnung von hochautomatisierten Fahrzeugen. Die türkisfarbenen Leuchten sind in die Front-, Heck- und Außenspiegelblinker integriert und signalisieren anderen Verkehrsteilnehmern sowie Behörden, wenn das automatisierte Fahrprogramm DRIVE PILOT aktiv ist. Dies soll die Akzeptanz und das Vertrauen in autonomes Fahren erhöhen. Die Farbe Türkis wurde aufgrund von Studien als optimal erkannt, da sie sich deutlich von herkömmlichen Fahrzeug- und Verkehrsbeleuchtungen abhebt und von Menschen gut wahrgenommen wird. Sie wurde bereits in internationale Normen wie SAE J3134 und UNECE aufgenommen.
Die vom Regierungspräsidium Stuttgart erteilte Ausnahmegenehmigung dient der Forschung und Entwicklung. Erkenntnisse aus der Testphase könnten als Grundlage für zukünftige gesetzliche Rahmenbedingungen dienen, um eine Serienzulassung zu ermöglichen. Ähnliche Genehmigungen erhielt Mercedes-Benz bereits in Nevada und Kalifornien. Parallel zur Einführung der Markierungsleuchten hat das Unternehmen Ende 2024 eine weiterentwickelte Version des DRIVE PILOT vorgestellt. Dieses System erlaubt unter bestimmten Bedingungen hochautomatisiertes Fahren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 95 km/h auf Autobahnen – ein Novum im Bereich Level-3-Systeme für Serienfahrzeuge. Die Markierungsleuchten werden zunächst in Testfahrzeugen eingesetzt, um weitere Erkenntnisse für eine mögliche flächendeckende Einführung zu gewinnen.
Bilder: Mercedes-Benz AG
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