KIA präsentiert Design des EV4

Kia wird auf seinem EV Day am 27. Februar mehrere neue Elektrofahrzeuge präsentieren, darunter sowohl Konzeptstudien als auch Serienmodelle. Besonders im Fokus steht die neue Elektro-Limousine EV4, deren Design Kia bereits vorab enthüllt hat. Um sich von den anderen Neuheiten der Veranstaltung abzuheben, hat der koreanische Hersteller bereits einige Details veröffentlicht.

Design und Karosserievarianten

Der Kia EV4 wird in zwei Karosserievarianten angeboten: als klassische Limousine und als Schrägheck-Version, die stilistisch einem Shooting Brake oder einem Kombi ähnelt. Dass Kia eine zweite Version plant, deuteten bereits zuvor getarnte Prototypen an, deren Heckpartie auffällig verändert wirkte. Nun ist klar, dass diese Tarnung tatsächlich eine eigenständige Modellvariante versteckte.

Beim Design setzt Kia erneut auf seine „Opposites United“-Philosophie, die scharf gezeichnete Linien mit markanten technischen Details kombiniert. Wer bereits den Kompakt-SUV EV3 gesehen hat, kann sich eine Vorstellung vom EV4 machen, auch wenn es einige Unterschiede gibt. Die Frontpartie ist flacher gestaltet als bei anderen Kia-Modellen, mit einer tief heruntergezogenen Fronthaube. Das fließende Fastback-Profil und ein Dachspoiler sollen die Aerodynamik optimieren. Besonders auffällig ist die gestreckte Silhouette der Limousine ab der C-Säule, die Kia als „Longtail-Design“ bezeichnet.

Ab Werk steht der EV4 auf 19-Zoll-Felgen. Um den robusten Charakter zu unterstreichen, sind die Kotflügel und Radhäuser mit schwarzem Kunststoff verkleidet. Alternativ bietet Kia eine sportlichere GT-Line-Ausstattung an, bei der die Kotflügel in Wagenfarbe lackiert sind, was das Fahrzeug optisch näher an den EV6 rückt.

Technische Details und Antrieb

Kia hat bisher keine detaillierten technischen Spezifikationen bekannt gegeben, doch das Fahrzeug basiert auf der 400-Volt-Version der Elektroplattform E-GMP. Eine wichtige Designentscheidung ist die Platzierung des Ladeanschlusses: Dieser befindet sich auf der Beifahrerseite zwischen der Tür und dem Vorderrad. Damit unterscheidet sich der EV4 von den 800-Volt-Modellen der E-GMP-Plattform, die ihren Ladeport weiter hinten am Fahrzeug haben.

Zur Antriebstechnik sind zwar noch keine offiziellen Angaben verfügbar, doch es wird erwartet, dass der EV4 die bekannten Motorisierungen des EV3 und des größeren E-SUV EV5 übernimmt. Damit dürften zwei Batterieoptionen zur Verfügung stehen:

• Standard-Version mit 58,3 kWh Brutto-Kapazität und einer geschätzten WLTP-Reichweite von über 450 km.
• Long-Range-Version mit 81,4 kWh, deren Reichweite die 605 km des EV3 übertreffen könnte. Eine Spanne zwischen 630 und 650 km erscheint realistisch.

Den Antrieb übernimmt ein 150 kW (204 PS) starker Elektromotor an der Vorderachse, der 283 Nm Drehmoment liefert. Zudem ist eine Allrad-Variante mit einem zusätzlichen, etwas schwächeren Motor an der Hinterachse wahrscheinlich.

Ladezeiten und Performance

Da der EV4 auf der 400-Volt-Technologie basiert, wird er nicht die extrem schnellen Ladezeiten eines Kia EV6 mit 800-Volt-Architektur erreichen. Die Ladeleistung liegt je nach Batteriegröße bei maximal 101 kW (kleine Batterie) bzw. 128 kW (große Batterie). Damit dürften die Ladezeiten auf etwa 30 Minuten für eine Aufladung von 10 auf 80 Prozent geschätzt werden.

Preis und Marktstart

Obwohl Kia auf dem EV Day keine offiziellen Preisangaben machen wird, kann man sich an den Kosten des EV3 orientieren. Dieser startet in Deutschland bei 35.990 Euro für die Standard-Version und 41.390 Euro für die Long-Range-Variante. Der EV4 wird preislich vermutlich auf einem ähnlichen Niveau liegen oder etwas teurer sein.

Weitere Enthüllungen auf dem Kia EV Day

Neben dem EV4 wird Kia auf dem Event in Tarragona, Spanien, weitere neue Modelle präsentieren. Dazu gehören das Konzeptfahrzeug EV2, ein potenzielles Einstiegsmodell unterhalb des EV3, sowie der PV5, der voraussichtlich als elektrischer Van oder Transporter positioniert wird. Insgesamt zeigt Kia mit der Einführung des EV4, dass das Unternehmen sein Elektroauto-Portfolio konsequent ausbaut und verschiedene Karosserieformen sowie Antriebskonzepte anbietet, um eine breite Käuferschicht anzusprechen.