Honda präsentiert Wasserstoff-Brennstoffzelle und Kraftwerk
Honda hat kürzlich zwei bahnbrechende Technologien vorgestellt, die auf Wasserstoff setzen und eine wichtige Rolle in einer nachhaltigen, wasserstoffbetriebenen Zukunft spielen könnten. Die erste Innovation betrifft eine neue Brennstoffzelle für Pkw, die die aktuellen Modelle in mehreren wichtigen Aspekten übertreffen soll. Mit einer Leistung von 150 kW ist die Brennstoffzelle für verschiedene Fahrzeugklassen geeignet und bietet einen deutlichen Vorteil in Bezug auf Kosten und Effizienz. Sie soll nur noch halb so teuer sein wie das derzeit im Honda CR-V e:FCEV verbaute Modell und gleichzeitig die Lebensdauer verdoppeln und die Leistungsdichte – also die Leistung im Verhältnis zum Volumen – sogar verdreifachen. Die Massenproduktion dieser neuen Brennstoffzelle ist für 2027 geplant. Trotz ihrer verbesserten Leistungsfähigkeit wiegt das Modul weiterhin 250 kg, was im Vergleich zu einem Benzinmotor mit ähnlicher Leistung (der nur etwa 100 kg wiegt) zunächst viel erscheint. Allerdings muss man auch die aufwendigere Motoraufhängung, das Getriebe und die Abgasreinigung bei Verbrennungsmotoren berücksichtigen, was das Gesamtgewicht beider Technologien in etwa ausgleicht. Zudem wird für den Betrieb der Brennstoffzelle ein Elektromotor benötigt, der je nach Fahrzeugtyp etwa 50 kg wiegt oder sogar weniger.
Die zweite Neuerung ist ein modulares Wasserstoff-Kraftwerk, das Honda für 2025 angekündigt hat. Dieses Kraftwerk besteht aus bis zu vier koppelbaren Modulen, die jeweils eine Leistung von 250 kW liefern können, sodass insgesamt bis zu 1 Megawatt Strom erzeugt werden kann. Damit könnte es rund 1.000 Haushalte mit Strom versorgen, vorausgesetzt, nicht alle Haushalte nutzen gleichzeitig energieintensive Geräte wie Waschmaschinen. Das Wasserstoff-Kraftwerk soll zur Stabilisierung von Stromnetzen beitragen, indem es als Energiespeicher fungiert. In Zeiten mit niedrigen Strompreisen, etwa während sonniger Mittagsstunden oder windiger Nächte, wird der Wasserstoff gespeichert. Bei hohem Strombedarf kann der gespeicherte Wasserstoff dann wieder in Strom umgewandelt werden, wobei die Reaktionszeit des Kraftwerks unter 10 Sekunden liegt – ideal, um auf plötzliche Nachfragespitzen zu reagieren. Diese Technologie stellt eine umweltfreundliche und flexible Alternative zu den großen Akkumulatoren dar, die derzeit beispielsweise von Tesla angeboten werden. Allerdings hängt der Erfolg dieses Konzepts maßgeblich von der raschen Entwicklung der Produktion von grünem Wasserstoff ab.
Insgesamt könnte Honda mit diesen beiden Technologien einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen und wasserstoffbasierten Energiezukunft leisten. Die Brennstoffzelle für Pkw und das modulare Wasserstoff-Kraftwerk bieten vielversprechende Ansätze, um sowohl den Verkehr als auch die Stromversorgung klimafreundlicher zu gestalten – vorausgesetzt, die Infrastruktur für die Produktion und den Transport von grünem Wasserstoff wird entsprechend ausgebaut.
Bild: HONDA
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