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Xpeng startet europäische Produktion in Graz – Magna Steyr baut G6 und G9

 

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Xpeng erweitert seine globale Präsenz und bringt seine Fahrzeugproduktion erstmals nach Europa. Ab dem dritten Quartal 2025 sollen in Graz (Österreich) die ersten Modelle für den europäischen Markt vom Band rollen. Der erfahrene Auftragsfertiger Magna Steyr übernimmt dabei die Fertigung – ein Partner, der bereits für renommierte Marken wie Mercedes, Jaguar und Fisker produziert und in der Branche für seine Qualitätsstandards bekannt ist.

Zwei SUV-Modelle im Fokus

Zum Start konzentriert sich Xpeng auf die beiden batterieelektrischen SUVs G6 und G9. Beide Modelle zielen auf das beliebte Mittel- und Oberklasse-Segment, das in Europa eine hohe Nachfrage verzeichnet. Mit modernen Fahrerassistenzsystemen, großzügiger Reichweite und einem klaren Preis-Leistungs-Versprechen sollen sie Kunden ansprechen, die Alternativen zu etablierten Marken wie Tesla oder Volkswagen suchen. Branchenexperten gehen davon aus, dass weitere Modelle folgen werden, sobald die Produktionskapazitäten in Graz ausgelastet sind und sich die Nachfrage positiv entwickelt.

Graz als strategischer Standort

Die Wahl des Standorts ist kein Zufall. Österreich bietet mit Graz eine traditionsreiche Automobilregion, die auf ein enges Netz von Zulieferern und hochqualifizierte Fachkräfte zurückgreifen kann. Magna Steyr verfügt dort über jahrzehntelange Erfahrung in der Fertigung komplexer Fahrzeuge und ist bekannt für flexible Produktionsprozesse. Für Xpeng bedeutet dies einen schnellen Markteintritt, ohne in eine eigene Fabrik investieren zu müssen. Gleichzeitig werden Transportwege innerhalb Europas verkürzt und Importzölle umgangen – ein Vorteil in Zeiten steigender Kosten und strenger Klimaziele.

Impulse für die Region und den Markt

Für die Steiermark und die lokale Wirtschaft eröffnet der Auftrag neue Perspektiven: zusätzliche Arbeitsplätze, Investitionen in Elektromobilität und die Stärkung der Region als europäisches Zentrum moderner Fahrzeugproduktion. Auch auf dem europäischen Markt dürfte Xpeng mit dieser Entscheidung für Aufsehen sorgen. Während andere chinesische Hersteller noch zögern, setzt das Unternehmen ein klares Signal: Die Zukunft der Marke soll nicht nur von Exporten aus China abhängen, sondern direkt in Europa mitgestaltet werden.

Chancen und Herausforderungen

Der Schritt nach Europa ist zugleich Chance und Bewährungsprobe. Xpeng muss sich gegen etablierte Wettbewerber behaupten, die ihre Produktionsketten und Händlernetzwerke längst optimiert haben. Hinzu kommen europäische Qualitätsnormen, Lieferkettenmanagement und der Aufbau einer verlässlichen Service-Infrastruktur. Dennoch zeigt die Kooperation mit Magna Steyr, dass Xpeng den Markteintritt strategisch vorbereitet hat und auf Partnerschaften setzt, die Vertrauen schaffen.

Mit dem Produktionsstart in Graz positioniert sich Xpeng als einer der dynamischsten Newcomer im europäischen Elektromobilitätsmarkt. Wenn der Anlauf gelingt, könnten die G6- und G9-Modelle schon bald häufiger auf europäischen Straßen zu sehen sein. Beobachter erwarten, dass Xpeng mittelfristig sein Modellportfolio erweitert und möglicherweise weitere Investitionen in Europa plant. Der Schritt nach Graz ist damit mehr als ein Produktionsauftrag – er ist ein klares Bekenntnis zu Europa und ein Signal an die Konkurrenz: Der Wettbewerb um die Elektromobilität auf dem Kontinent wird härter.

Bild: Xpeng

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