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Xiaomi ruft 116.887 SU7 wegen Autopilot-Problemen zurück

Der chinesische Elektronikkonzern Xiaomi ruft derzeit rund 116.887 Fahrzeuge seines Elektroautos SU7 Standard Edition zurück. Grund ist ein sicherheitsrelevanter Softwarefehler im Fahrerassistenzsystem, bekannt als Highway Pilot (Level 2). Nach Angaben chinesischer Aufsichtsbehörden kann das System in bestimmten Extremsituationen Hindernisse nicht rechtzeitig erkennen, nicht korrekt warnen oder unangemessen reagieren. Dadurch steigt das Risiko gefährlicher Situationen, insbesondere wenn der Fahrer nicht sofort eingreift.

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Betroffen sind ausschließlich die Standardmodelle des SU7, die zwischen dem 6. Februar 2024 und dem 30. August 2025 produziert wurden. Pro- und Max-Varianten sind nicht Teil der Rückrufaktion. Das Problem wurde besonders ernst genommen, nachdem im März 2025 ein tödlicher Unfall mit einem SU7 im Autopilot-Modus Schlagzeilen machte. Trotz Warnung und Übergabe der Kontrolle an den Fahrer prallte das Fahrzeug gegen eine Leitplanke, drei Insassen kamen ums Leben.

Xiaomi reagiert nun mit einem kostenlosen Over-the-Air-Softwareupdate (OTA), das die Schwachstellen im Assistenzsystem beheben soll. Fahrzeughalter werden per SMS, über die Xiaomi-App oder andere Kanäle informiert. Ein Besuch in der Werkstatt ist in der Regel nicht erforderlich, da keine physischen Komponenten ausgetauscht werden müssen.

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Der Rückruf betrifft etwa ein Drittel aller bislang verkauften SU7-Fahrzeuge und unterstreicht die Herausforderungen, vor denen Hersteller beim autonomen und teilautonomen Fahren stehen. Experten sehen den Vorfall als Mahnung, dass solche Systeme klare Grenzen haben und die Verantwortung letztlich weiterhin beim Fahrer liegt. Zugleich erhöht der Fall den Druck auf Regulierungsbehörden, strengere Standards für Assistenzsysteme festzulegen und deren Zuverlässigkeit in komplexen Verkehrssituationen zu überprüfen.

Für Besitzer eines SU7 ist es entscheidend, das Update zeitnah zu installieren, um mögliche Sicherheitsrisiken zu minimieren. Der Vorfall dürfte die Diskussion über Verantwortung, Transparenz und Sicherheitsprüfungen im Bereich autonomes Fahren weiter anheizen.

Bilder: Hersteller

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