Volkswagen belebt den Polo neu – als Elektroauto
Volkswagen verabschiedet sich bei seinen Elektroautos von der kühlen Zahlenlogik der ID-Reihe und knüpft wieder an bekannte Namen an. Der Kleinwagen, der bisher als ID.2all entwickelt wurde, trägt künftig offiziell den traditionsreichen Namen ID.Polo. Damit bringt VW eines seiner erfolgreichsten Modelle in die elektrische Zukunft – und legt direkt auch eine sportliche Variante, den ID.Polo GTI, auf. Ergänzt wird das Programm durch den kleinen SUV ID.Cross, der den T-Cross beerben soll.
Bekannte Namen für die Elektrozukunft
Mit diesem Schritt ändert Volkswagen seine Markenstrategie grundlegend. Anstatt auf abstrakte Bezeichnungen wie ID.3 oder ID.4 zu setzen, sollen Kunden künftig leichter die Einordnung neuer Modelle verstehen. „Unsere Modellnamen sind in den Köpfen der Menschen fest verankert“, erklärte Markenchef Thomas Schäfer. Für Käufer bedeutet das: Wer früher Polo gefahren ist, findet auch im Elektrozeitalter ein entsprechendes Modell wieder – nur eben mit Batterie und E-Antrieb.
Das sorgt allerdings auch für eine Besonderheit: In den kommenden Jahren werden viele VW-Modelle sowohl als Elektro- wie auch als Verbrennerversion parallel existieren. So bleibt der klassische Polo mit Benzin- und Dieselmotor im Angebot, während der ID.Polo als vollelektrische Alternative auf den Markt kommt.
Marktstart 2026
Der ID.Polo soll im Herbst 2026 in den Handel kommen. Seine Premiere feiert er bereits ein Jahr früher auf der IAA Mobility 2025 in München. Technisch basiert der Wagen auf der MEB-Entry-Plattform, die speziell für erschwinglichere E-Autos entwickelt wurde. Damit tritt der ID.Polo gegen Wettbewerber wie den Renault 5 E-Tech oder den angekündigten Tesla „Model 2“ an.
Volkswagen plant mehrere Varianten: Drei Leistungsstufen und zwei Batteriegrößen sollen unterschiedliche Kundenbedürfnisse abdecken. Die Reichweite liegt je nach Ausstattung bei bis zu 450 Kilometern, und mit bis zu 125 kW Ladeleistung sollen auch Langstrecken kein Problem sein. Trotz der modernen Technik peilt VW einen Einstiegspreis von unter 25.000 Euro an – eine Kampfansage in der Kompaktklasse.
Auch die Abmessungen erinnern stark an den Verbrenner-Polo: Mit rund 4,05 Metern Länge und 2,60 Metern Radstand bleibt das Auto kompakt, bietet aber dank cleverer Raumausnutzung im Elektrodesign mehr Platz im Innenraum.
Die sportliche Seite: ID.Polo GTI
Besonderes Augenmerk legt VW auf die sportliche GTI-Version. Bereits 2023 wurde das Konzept als „ID.GTI“ gezeigt, nun ist klar: Der Serienstart erfolgt zeitgleich mit dem ID.Polo. Mit einer Leistung von rund 166 kW (226 PS) will das Modell das typische GTI-Gefühl ins Elektrozeitalter übertragen – mit knackiger Beschleunigung, sportlichem Design und einem dynamisch abgestimmten Fahrwerk. Damit bleibt der GTI auch künftig ein wichtiges Aushängeschild für die Marke.
Ausstattung und Technik
Neben den Antrieben legt Volkswagen großen Wert auf moderne Assistenzsysteme. Der ID.Polo erhält den neuen Travel Assist, der auf Wunsch selbstständig die Spur hält, Spurwechsel durchführt und Verkehrszeichen wie Ampeln erkennt. Auch das Parken wird durch den Park Assist Plus erleichtert, der Parkmanöver sogar speichern und wiederholen kann. Eine 360-Grad-Kamera rundet das Technikpaket ab.
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