Unklare Situation: DCS-Kunden können bei ladenetz.de nicht laden
Seit dem 1. September 2025 können viele Fahrer von Elektroautos über die Ladedienste der Digital Charging Solutions GmbH (DCS) nicht mehr bei Ladepunkten des ladenetz.de-Verbunds laden. Betroffen sind u. a. Dienste wie Mercedes me Charge, BMW Charging, Mini Charging, smart charge@street sowie die Angebote von Hyundai und Kia. Grund ist das Auslaufen des Roamingvertrags zwischen DCS und ladenetz.de zum 31. August 2025.
Offizielle Stellungnahmen zum genauen Hintergrund gibt es bisher nicht. Mehrere Berichte, unter anderem von jesmb.de, weisen darauf hin, dass sich die Parteien bislang nicht auf neue Konditionen einigen konnten. Auch einzelne Stadtwerke wie auf Sylt informieren ihre Kunden, dass die Nutzung mit DCS-Verträgen aktuell nicht möglich ist und die Verhandlungen weiterlaufen.
Für Nutzer ist die Situation spürbar: Ladepunkte von ladenetz.de erscheinen in vielen Fahrzeugsystemen weiterhin als verfügbar, obwohl sie über DCS nicht mehr freigeschaltet werden können. Besonders auf längeren Strecken oder in Regionen mit hoher Dichte an Stadtwerke-Ladepunkten kann das die Ladeplanung erschweren. Wer einen DCS-basierten Ladetarif mit Grundgebühr nutzt, ärgert sich zudem über die eingeschränkte Netzabdeckung.
Laut jesmb.de betrifft der Wegfall rund 21.700 Ladepunkte von insgesamt über einer Million Ladepunkten, die DCS weltweit bewirbt – ein kleiner prozentualer Anteil, aber in Deutschland an strategisch wichtigen Standorten.
Wann es eine Lösung gibt, ist offen. Beobachter gehen davon aus, dass beide Seiten bemüht sind, eine Einigung zu finden, um die Kundenzufriedenheit nicht weiter zu gefährden. Bis dahin empfiehlt es sich für betroffene Fahrer, alternative Roaminganbieter oder Direktzahlungsoptionen an den Ladesäulen zu prüfen.
Die Situation macht deutlich, wie abhängig Elektromobilität von funktionierenden Roamingabkommen ist. Was für Endnutzer wie ein flächendeckendes, nahtloses Ladenetz wirkt, beruht auf komplexen Partnerschaften im Hintergrund – und kann bei auslaufenden Verträgen schnell zu Lücken führen.
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